Trockenheit in Portugal

Der Regen in Portual - kommt er oder kommt er nicht?

Bisher ist er nur spärlich vom Himmel getröpfelt: Der Regen in Portugal.

Seit September warten wir darauf. Über Ostern zogen zwar ein paar Gewitter auf, aber gereicht hat es wohl nicht:

„Em Abril, águas mil“ – „Im April 1.000 Wasser“: Der Regenmonat April macht was er will, nur Regen will er nicht vergießen.

Dreiviertel des Landes leidet unter Trockenheit. Die neue Saat verdorrt auf den Äckern und allmählich wird auch das Tierfutter knapp.

In Südportugal und auch in Südspanien herrscht die schwerste Trockenheit seit Jahrzehnten. Die sanften Hügel des südlichen Alentejos, auf denen jetzt eigentlich die Saaten grünen sollten, sind braun, der Boden ist staubig und trocken.

Viele Viehzüchter verschulden sich, da sie Silofutter und Heu aus dem Norden der iberischen Halbinsel kaufen müssen. Notgedrungen wird das Vieh wohl bald notgeschlachtet.

Aber auch das Trinkwasser wird langsam knapp. Schon jetzt werden einzelne Dörfer im Alentejo von Tanklastzügen versorgt.

Und dann toben schon die ersten Waldbrände, die wir eigentlich nur aus den Sommermonaten kennen.

Wenn das so weiter geht, erwartet uns hier unten ein richtig heißer Sommer.

Herr Macário Correia, Bürgermeister von Tavira und Vorsitzender des Städteverbandes der Algarve (ich hatte die Freude in im Rahmen meiner Arbeit persönlich zu sprechen) sagt öffentlich, dass es in der Algarve keine Rationierung des Wassers geben werde, da genügend Wasserreserven bestünden.

Was soll er denn sonst sagen? Soll er den Touristen das Wasser abdrehen?

Schon verrückt diese Marktwirtschaft!

Dramatische Klimaveränderung oder periodische Klimaschwankungen ... wer weiss das schon. Eins ist jedoch sicher:

Das Wasser muss rationeller und effizienter verwendet werden. Vor allem in der Landwirtschaft, dem Hauptwasserverbraucher, muss mit sparsameren und wirksameren Bewässerungs- und Bebauungssystemen das kostbare Nass sinnvoller eingesetzt werden. Auch muss der verantwortungsvollere Umgang gelehrt und gelernt werden.

Das war’s für heute. Ich danke für Ihr Interesse und hoffe Sie bleiben weiterhin Abonnent. Bis zum nächsten Mal!

Nuno Oliveira
Übersetzer und Dolmetscher

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